IoT-Geräte in der Küche und der gesamtheitliche Ansatz

IoT-Geräte in der Küche und der gesamtheitliche Ansatz

Jede und jeder kennt es – nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag hat man kaum mehr Energie sich ein ausgewogenes Abendessen zuzubereiten: Die Fertigpizza landet im Ofen und die zuvor eingekauften Zutaten landen am nächsten Tag im Abfall. Mit unserem Produkt wird dies zukünftig garantiert vermieden.

Mit Vorwerk als Themensponsor durften wir im Modul «Business Case Studies» eine Lösung zur oben erwähnten Problematik erschaffen. Unsere Vision dabei ist es, allen Kundinnen und Kunden einen gesunden Lifestyle durch eine smarte Essensplanung zu ermöglichen. Um dies möglich zu machen, wollen wir mit einer Erweiterung der Cookidoo-App den Thermomix so optimieren, dass dieser einerseits Zugang zum Lebensmittelbestand der endbenutzenden Person hat und andererseits basierend darauf eine passende Menüplanung mit Menüvorschlägen erstellen kann.

Ziele

Mit der Umsetzung des obengenannten Produktes können wir mehrere grundlegende Ziele erreichen. Hauptsächlich fokussieren wir uns bei der Umsetzung auf die Erfüllung folgender drei Ziele:

1. Die Verminderung von Food Waste

Pro Jahr gibt es pro Person 330 Kilogramm vermeidbare Lebensmittelverluste (Kohler et al, 2021). Trotz der grossen Menge an Food Waste litten im Jahr 2021 bis zu 828 Millionen Menschen auf dieser Welt an Hunger (Aktion gegen den Hunger, 2022). Mit unserem Projekt wollen wir dieser Lebensmittelverschwendung entgegenwirken und dafür sorgen, dass die Lebensmittel, die gekauft werden, auch konsumiert werden.

2. Die Ermöglichung einer einfachen und gesunden Ernährung

Wenn man nach einem langen Tag nach Hause kommt, fehlt einem oft die Motivation ein gesundes Menü zu kochen. Unser Projekt minimiert den Aufwand - alle benötigten Zutaten befinden sich bereits zu Hause oder werden frühzeitig eingekauft. Selbst das Rezept wird vorgeschlagen.

3. Die Entgegenwirkung von Decision fatigue

Die vielen Entscheidungen durch den ganzen Tag verteilt sind ein komplexer und anstrengender Prozess und können zu einer "Entscheidungsmüdigkeit" führen. Unsere Erweiterung nimmt den Kund*innen eine wichtige und tägliche Entscheidung ab, indem Rezepte sogleich vorgeschlagen werden.

Mit unserem Produkt wird der Alltag den Endbenutzenden erleichtert und ein grosser Teil des bereits stressigen Lebens vereinfacht – den Kund*innen geht es einfach besser. Wir wollen mit unserem Projekt einen Schritt weiter in die Richtung des Smart Homes gehen.

Methoden

Nach dem Teambuilding haben wir uns nach und nach in die agile Projektorganisation eingelebt und die Rollen Scrum Master, Product Owner und Troubleshooter im Team definiert. Sobald wir uns auf unser Endprodukt und die Ziele festgelegt hatten, haben wir mit der Arbeit begonnen. Wir haben uns auf ein Marketing Konzept und auf ein technisches Konzept geeinigt, und alle konnten sogleich die ihnen zugewiesenen Aufgaben abarbeiten.

Wichtig für die Organisation war auch unser Trello Board, in welchem wir jeweils die Sprints organisierten und der Stand der Tasks dokumentieren konnten. Zusätzlich haben wir uns jede Woche im Team ausgetauscht und allfällige Fragen geklärt. Die Sprintmeetings am Ende jedes Sprints waren auch wertvoll, da wir durch unseren Coach gute Inputs bekamen und uns mit der Retroperspektive gegenseitig reflektiert haben.

Ergebnisse

Unsere Ergebnisse ergeben sich aus einem technischen Konzept, einem Marketingkonzept sowie die Erarbeitung einer Value Proposition unseres Produktes.

Technisches Konzept

Zu den Kernfunktionen gehört die Bestandsverwaltung der Lebensmittel im Haushalt, die auf dem FIFO-Prinzip (First-In-First-Out) basiert. Durch die Nutzung dieser Methode und die Berücksichtigung des Verfallsdatums der Lebensmittel werden die Nutzer*innen ermutigt, ihre Lebensmittel zu verwerten, bevor sie verderben.

Übersicht Inventar: Das Hauptelement zeigt alle Lebensmittel, ihre Menge und das Verfallsdatum.

Eine weitere wichtige Funktion ist die Integration von Rezeptdaten von Vorwerk. Mit dieser Funktion können den Nutzer*innen basierend auf den vorhandenen Lebensmitteln Rezepte vorgeschlagen werden, was wiederum deren Verwendung effizenter macht und die Lebensmittelverschwendung minimiert. Passend zu dieser Funktion wurde der Einkaufslisten-Generator eingebaut, um automatisch generierte Einkaufslisten anhand der Menüvorschläge und der aktuellen Inventarliste anzuzeigen oder zu erstellen.

Einkaufslisten-Generator: Durch klicken auf den Roboter wird die Einkaufsliste durch benötigte Lebensmittel ergänzt.

Das technische Konzept enthält nicht nur konkrete Konzepte zur Realisierung der neuen Funktionen, sondern auch Verbesserungsvorschläge für die Cookidoo-App, welche für eine erfolgreiche Umsetzung nötig sind. Beispielsweise wurde dargelegt, wie die Website von Cookidoo verbessert werden muss, welche Risiken bei der Implementation der Erweiterung berücksichtig werden müssen und es wurden User Stories mit dem Design basierend auf dem Corporate Identity / Corporate Design (CI / CD) geschrieben. Die geplante Cookidoo-Erweiterung, die personalisierte Menüplanung und eine automatisierte Einkaufslistefunktion bietet, basiert auf einer Inventarfunktion. Somit werden die Menüvorschläge basierend auf dem Inventar und Vorlieben der Endnutzer*in erstellt. Die Einkaufliste wird aktualisiert, wenn sich ein Lebensmittelbestand knapp wird. Diese Erweiterung wird nicht nur die Benutzerfreundlichkeit des Thermomix verbessern, sondern auch Food Waste reduzieren und einen gesunden Lebensstil fördern. Durch die Integration können die Kund*innen noch mehr an den Thermomix gebunden werden, was wir als einen erheblichen Vorteil betrachten.

Diese Erweiterung wird nicht nur die Benutzerfreundlichkeit des Thermomix verbessern, sondern auch Food Waste reduzieren und einen gesunden Lebensstil fördern.

Marketing Konzept

Der Erfolg eines Produktes hängt grundlegend mit der Marketingstrategie zusammen. Nur die technische Umsetzung genügt nicht. Neben der Erstellung und Umsetzung des technischen Konzepts, ist es wichtig, dass das neu entstandene Produkt an die Kundschaft gelangt und entsprechend gut vermarktet wird. Deswegen haben wir uns entschieden als zweites Produkt ein Marketingkonzept anzufertigen. Denn nur, wenn die Kund*innen unsere Erweiterung tatsächlich nutzen, kann dem Food Waste und der Decision fatigue tatsächlich grossmaschig entgegengewirkt werden.

In unserem Marketingkonzept sind folgende Aspekte aufgeführt worden:

· Situationsanalyse
· Marketing-Mix
· Marketingstrategie
· Marketingziele

Die Situationsanalyse beinhaltet eine SWOT-Analyse sowie die Five Forces Analyse nach Porter. Durch die Situationsanalyse konnten diverse Chancen und Gefahren sowie Stärken und Schwächen ausgearbeitet werden. Zusammenfassend liegen die Chancen darin, die Kundenerfahrung zu bereichern und durch die Datensammlung weitere zukünftige Produkte zu evaluieren. Die Schwächen liegen insbesondere in möglichen Bedenken zum Datenschutz sowie die Bedrohung durch Konkurrenz mit ähnlichen oder gar gleichen technologischen Systemen.

Unter Marketing-Mix versteht sich die optimale Zusammensetzung unterschiedlicher Marketing-Instrumente. Der Marketing-Mix besteht aus den 7 P’s: Product, Place, Price, Promotion, People, Processes und Physical Facilities (Langhart, 2022). Beim Marketing-Mix wurde der IST- sowie der SOLL-Zustand von Vorwerk und von unserem neuen Produkt erarbeitet. Es wurde analysiert, wie Vorwerk die 7 Ps bisher handhabt und aufgeführt, wie wir uns die 7 Ps für unser Produkt vorstellen könnten.

Wir wollen mit unserem Projekt einen Schritt weiter in die Richtung des Smart Homes gehen.

Die Marketingstrategie zeigt auf, wie unsere Vorgehensweise bei der Vermarktung sein wird und welche Mittel wir dafür einsetzen. Wir haben festgelegt, wer als unsere Zielgruppe angesprochen werden soll und wie wir uns im bestehenden Markt positionieren wollen. Zudem haben wir unterschiedliche Strategien ausgearbeitet: Unter anderem möchten wir Social Media Marketing betreiben, planen jedoch auch unser Produkt durch Kooperationen an potenzielle Kund*innen zu bringen.

Zielgruppendefinition: Beispiel einer Persona für unser Produkt.

Die Ziele der Marketingstrategie sind vielseitig. Wir haben festgelegt, dass wir eine grundlegende Bekanntheit unseres Produkts erreichen und somit den Kundenstamm erweitern wollen. Zusätzlich möchten wir ebenfalls langfristige Kundenbindungen erzielen.

Fazit

Zusammengefasst haben wir erfolgreich an der Integration der erweiterten Funktion, einer Inventarliste, in die Cookidoo-App gearbeitet, um Food Waste zu reduzieren. Obwohl die vollständige Umsetzung und Integration der Funktion aus technischen und zeitlichen Gründen offenbleiben, haben wir sehr gute Fortschritte in der Konzeptualisierung gemacht. Unsere Projektarbeit legt eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung der Cookidoo-App und zukünftige Projekte. Wir streben Erweiterungen an, wie die direkte Bestellung bei Lebensmittelgeschäften wie Migros oder Rewe, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und die Akzeptanz der App zu steigern. Trotz offener Fragen und Potenziale für die Zukunft können wir stolz auf die erreichten Ergebnisse und die gemachten Erfahrungen sein.

Gruppe 12: Jona Frutig, Mischa Haenen, Mohammed Ismailov, Bettina Kuznini, Nevin Schuler