Mit E-Scooter weiter: Angebot zur Weiterfahrt ab Haltestelle

Mit E-Scooter weiter: Angebot zur Weiterfahrt ab Haltestelle
Mit E-Scooter weiter

Kontext

Einige werden das Problem wohl kennen: Man fährt mit dem Bus nach Hause oder zur Arbeit, steigt bei der Bushaltestelle aus und muss dann aber noch mehrere Minuten zu Fuss gehen. Gerade in ländlicheren Gebieten befinden sich die Bushaltestellen oft entlang der Hauptstrassen, doch die Wohngebiete sind weit verstreut, weshalb einige Leute ganz auf den Bus verzichten.

In vielen Städten der Schweiz ist dies einfacher. Wenn man gerade keine passende Bus- oder Tram-Verbindung hat, kann man sich einfach bei einem der vielen E-Scooter, welche in der Stadt verteilt sind, bedienen und sich komfortabel auf den Weg machen.

Dies hat uns inspiriert das Problem der weiten Strecken zwischen Bus und Zielort genauer zu betrachten und der Postauto AG einen Lösungsvorschlag für diese Problemstellung darzulegen, um den Fahrgästen eine möglichst einfache und komfortable Reise zu ermöglichen.

Ziel

Das Ziel unseres Projektes ist es, den öffentlichen Verkehr für Menschen aus ländlichen Gebieten attraktiver zu machen. So sollen wieder mehr Menschen vom Auto auf das Postauto umsteigen. Gerade auf dem Land besteht noch ein grosses Potenzial mehr Menschen auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verleiten. Dafür muss das Angebot jedoch attraktiver werden. Durch die Nutzung von E-Scooter sollen diese Menschen komfortabel den letzten Weg zwischen Bushaltestelle und Zuhause antreten können, ohne dabei ein kompliziertes Prozedere durchlaufen zu müssen. Es soll ein praktisches E-Scooter-Angebot entstehen. Die E-Scooter sollen hinten am Bus angemacht werden und ohne fremde Hilfe entnommen und wieder befestigt werden können. Die Entnahme und die Rückgabe der E-Scooter soll den normalen Busfahrplan kaum beeinträchtigen. Zusätzlich soll eine intuitive Applikation für die gesamte Abwicklung der E-Scooter entwickelt werden, womit die Kunden die E-Scooter selbstständig entnehmen und zurückgeben können.

Methoden

Das Projekt begann mit der individuellen Erarbeitung einer Problemidee in Bezug auf das vorgegebene Dachthema “Digitale Mobilität von morgen”. An der Unconference entschieden wir uns dann in der Gruppe für die Fortsetzung der E-Scooter Idee und initiierten so den Start für den ersten Sprint. Um uns einen ersten Überblick zu verschaffen und das Projekt strukturiert angehen zu können, definierten wir die nötigen Arbeitspakete und notierten sie als Kärtchen im Trello-Backlog. Dafür definierten wir die Problemstellung sowie die Zielsetzung des Projekts und erstellten einen Leistungsumfang. Mittels einer Umfrage versuchten wir das Verhalten der Verkehrsteilnehmer zu verstehen und formulierten Persona sowie eine Customer Journey. Nachdem der Ist- sowie Soll-Zustand geklärt wurden, konnten die einzelnen Arbeitspakete definiert und unter den Gruppenmitgliedern verteilt werden. Dies ermöglichte eine agile Vorgehensweise. Den aktuellen Stand notierten die Gruppenmitglieder jeweils auf Trello und in wöchentlich abgehaltenen Meetings wurde die Gruppe über den Zwischenstand informiert. Dabei wurde auch in der Gruppe über das weitere Vorgehen diskutiert. Die weiteren Arbeitspakete unterteilten sich anschliessend in drei Lieferobjekte: 1. Befestigungs- und Transportmöglichkeiten der E-Scooter, 2. Logistik der E-Scooter, 3. Anforderungen an Applikation.

Im ersten Lieferobjekt wurde geprüft, wie die E-Scooter am Bus transportiert werden können und was für Anforderungen an die Vorrichtung gestellt werden müssen. Der Aufbau orientierte sich an bereits bestehenden Fahrradvorrichtungen der Postbusse.

Übersicht Anhängevorrichtung

Im zweiten Lieferobjekt wurde die benötigte Logistik analysiert. Durch Make or Buy- sowie SWOT-Analysen zeigte sich, dass die benötige Infrastruktur sowie das nötige Personal und Know-How im Bereich E-Scooter-Vermietung am sinnvollsten durch eine Partnerschaft mit einem Anbieter von Sharing-E-Scootern beschafft werden könnte. Bei der Suche nach einer Partnerschaft haben wir uns für VOI entschieden, da wir mit ihnen in Kontakt standen und sie eine Partnerschaft mit der PostAuto AG grundsätzlich für eine lohnenswerte Überlegung halten.

Im dritten Lieferobjekt wurden die Anforderungen an die Applikation für die Buchung und Bezahlung der E-Scooter definiert und anhand einer Design-Skizze ausgearbeitet. Für die Applikation bietet sich eine Mobile-App am besten an. Die Benützung ist simpel und die Kunden können die Scooter selbständig ohne Hilfe des Buspersonals buchen.

Übersicht App-Design

Während den Sprint-Phasen wurden die Ergebnisse der verschiedenen Aufgaben zusammengetragen und am Ende zu einem Konzept zusammengefügt. Daraus wurden dann der Final Report und der Inhalt für den Showroom gebildet. Der Pitch basiert ebenfalls auf dem Konzept und wurde entlang der Customer Journey gestaltet.

Die Informationen basieren auf Internet-Recherchen, Studien, Umfragen, Befragungen von E-Scooter-Sharing Anbietern und ÖV-Betreibern sowie den Vertretern des Themensponsors PostAuto AG.

Ergebnisse

Aus der Projektarbeit geht ein umfassendes Konzept hervor in welchem unsere Recherchen, Abklärungen und Analysen zusammengefasst und Vorschläge für die Postauto AG gemacht werden.

Darin enthalten sind Recherchen zum Verkehrsverhalten der Schweizer Bevölkerung sowie die Ergebnisse einer Umfrage, welche die Nachfrage unserer Dienstleistung einordnet. Weiter beinhaltet es technische Details zur Umsetzung des Projekts sowie verschiedene Analysen zu Partnerschaften, Kosten, Stakeholdern und den möglichen Risiken. Auch wurde eine Region für einen potenziellen Pilotversuch ausgewählt und beschrieben, sowie ein Mockup für die App gestaltet.

Das Konzept bildet die Grundlage für ein Pilotprojekt im Seeland. Hat dies Erfolg, kann das Angebot auf die ganze Schweiz ausgeweitet werden. Insgesamt soll unser Konzept dabei helfen, den Fahrgästen ein komfortableres Fahrerlebnis zu bieten.

Gruppenmitglieder

Scheidegger Tamara (BBA)

Pagliarin Larissa (BWI)

Figueiredo Santos Ruben (BBA)

von Allmen Yannick (BBA)

Tanner Merlin (BWI)